Aktuelles aus dem Rathaus
Partnerschaftstreffen
Festlich wehten am Sonntag die deutsche und die französische Flagge am Rathaus und auch vor der Herz-Jesu-Kirche war beflaggt. Dort wehten neben den beiden Nationalflaggen und der europäischen Flagge noch die Flaggen von Seebach und Ottrott einträchtig nebeneinander. Genau an dem Tag, als vor 60 Jahren nach der Ratifizierung durch das französische und das deutsche Parlament der Élysée-Vertrag in Kraft trat, am 2. Juli, feierte Seebach mit seiner Partnergemeinde Ottrott den 56. Tag ihrer Verschwisterung, ihrer Jumelage. Gegen 9 Uhr trafen die französischen Freunde per Bus aus Ottrott ein und wurden von den Seebachern herzlich begrüßt, herzlich schlossen sich auch die beiden Bürgermeister Reinhard Schmälzle und Claude Deybach in die Arme. Die Seebacher Musikanten unter Leitung von Marc Noetzel begleiteten die Begrüßung und es gab erste Gespräche untereinander, bis alle gemeinsam den Gottesdienst besuchten. Diesen zelebrierten Dekan Georg Schmitt und Pfarrer Marcel Ostertag gemeinsam in deutscher und französischer Sprache, Thema der Predigt war passend zum Verschwisterungstreffen, sich gegenseitig Aufmerksamkeit zu schenken und sich anzunehmen.
„Es ist schön, dass wir Corona überwunden haben und uns nun wieder in gewohnter Weise treffen können“, stellte Bürgermeister Reinhard Schmälzle beim anschließenden Aperitiv im Kurpark heraus, den wiederum der Musikverein begleitete. Reinhard Schmälzle erinnerte, dass in der langen Zeit der regelmäßigen Verschwisterungstreffen viele schöne Begegnungen stattfanden und wunderbare Freundschaften zwischen Familien, Vereinen und Amtsträgern entstanden sind. „Wir sind inzwischen eine starke Säule der Versöhnung unserer beiden Völker nach den so furchtbaren beiden Weltkriegen, aber derzeit mache ich mir angesichts des Krieges in der Ukraine und wegen des Erstarkens nationalistischer Kräfte Sorgen. Umso mehr sind wir gefordert, bewusst Verantwortung zu übernehmen und durch unseren Zusammenhalt für Versöhnung einzustehen.“ Reinhard Schmälzle dankte den zahlreichen Akteuren der Jumelage von den Anfängen bis heute, namentlich dem verstorbenen Ottrotter Bürgermeister Francois Schreiber und dem verstorbenen Diakon Konrad Schork sowie Bürgermeister Jean-Francois Lantz von St. Nabor. Auch die Stifter der Jumelage, Pfarrer Franz Kiehnle, Bürgermeister Karl Sackmann, Bürgermeister Robert Ott und Pfarrer Florent Feuerstoss wurden in Erinnerung gerufen. Ottrotts Bürgermeister Claude Deybach würdigte von seiner Seite die inzwischen 56 Jahre dauernde Jumelage, im Anschluss an die beiden Ansprachen war gut Zeit für Gespräche, bis es zum gemeinsamen Essen in die Mummelseehalle ging.
Am Nachmittag besuchten die französischen Gäste mit ihren deutschen Partnern das Nationalparkzentrum am Ruhestein. Viel Lob war da aus französischem Mund zu hören, bis die Ausflugstour wieder nach Seebach zum gemeinsamen Vesper in der Mummelseehalle zurückführte. „Wir durften heute einmal mehr einen sehr schönen Tag der Verschwisterung erleben und bewundern, was die Region kulturell und touristisch zu bieten hat“, dankte Claude Deybach zum Abschied und packte als Geschenk eine Statue eines elsässischen Bildhauers mit den Worten aus: „Wir haben Euch eine Skulptur der heiligen Odilia mitgebracht, somit habt ihr in Seebach jetzt auch eine heilige Odilia.“ Mit der Übergabe dieses Geschenks endete das Treffen und es folgte noch die persönliche Verabschiedung voneinander.