Aktuelles aus dem Rathaus
Politik zu Gast in Seebach: Das Sägewerk setzt auf regenerative Energien
Hoher Besuch in Seebach: Bürgermeister Schmälzle hat Umweltstaatssekretär Kühn einen Kriterienkatalog der Initiative Motorradlärm übergeben.
Weitere Station des Besuchs war das Sägewerk Bürk, das inzwischen klimaneutral arbeitet.
Dass Holz, Sonne und Wasser die perfekten Lieferanten für saubere, nachhaltige und klimaneutrale Produktionsabläufe im Sägewerk Bürk in Seebach sind, beeindruckte Staatssekretär Chris Kühn (Grüne) vom Bundesumweltministerium und Landtagsabgeordneten Bernd Mettenleiter (Grüne). Denn die Inhaber-Familie von Diana und Daniel Bürk begann vor über zehn Jahren aus eigener Überzeugung und Verantwortung für die Umwelt, ihren Betrieb mit Strom und Wärme aus regenerativen Energien zu betreiben und bei der Produktion CO2-neutral zu sei.
Hinzu kommt, dass über Wasserkraft, Photovoltaik und Blockheizkraftwerk auf der Basis von Pellets so viel Strom erzeugt wird, dass der Überschuss in das öffentliche Netz eingespeist wird. Dieser Strom fließt auch in Ladesäulen auf dem Firmengelände, um die zwölf E-Fahrzeuge aufzuladen.
Über das normale Maß hinaus wurde bei Emissionen und Immissionen darauf geachtet, dass alle Auflagen eingehalten werden und alle Anlagen umweltfreundlich arbeiten.
Energiewende im Sägewerk, bevor das Thema Klima populär wurde
Die interne Energiewende aus eigenem Antrieb und mit eigenen Mitteln hat das Sägewerk nach Aussage von Daniel Bürk zu der Zeit begonnen, als Themen wie Klimawandel, Ökologie und Energie politisch immer stärker in den Fokus rückten und gerade auch Firmen sich neuen Herausforderungen gegenüber stehen sahen.
Wie das Sägewerk dieses wichtige Umwelt- und Zukunftsthema mit dem Kreislauf interner Energieneutralität umsetzte, ist für den Staatssekretär aus dem Umweltministerium vorbildlich und modellhaft für andere Betriebe. In solchen lokalen, dezentralen Lösungen würde ein hohes Potenzial für regenerative Energien liegen, so Chris Kühn, während Bernd Mettenleiter deren Einsatz in Unternehmen auch als einen Standortvorteil sieht. Er räumte auch ein, dass die Politik „schneller werden muss“, wenn es um die konkrete Umsetzung der Energiewende gehe.
Dass ein Unternehmen hohe Auflagen erfüllen muss, um Lärm zu vermeiden, aber dagegen Motorräder und Autos lärmend durch Seebach fahren dürfen, sei nicht nachvollziehbar. Deshalb zeigte sich Kühn dem dringenden Wunsch von Bürgermeister Reinhard Schmälzle (CDU) gegenüber offen, sich in Berlin für die Reduzierung von Motorradlärm einzusetzen.
So überreichte ihm der Bürgermeister umfangreiche Unterlagen der von Bürgermeisterin Sonja Schuchter (Sasbachwalden; CDU) ins Rollen gebrachte Initiative „Leiser Motorradlärm“. Diese beinhaltet einen Zehn-Punkte-Katalog mit Kriterien wie Halterhaftung und technische Regulierung durch die Hersteller. Dieses Thema wurde zwar „intensiv diskutiert“, es stehe aber nicht im Koalitionsvertrag. Ungeachtet dessen sei das Thema Reduzierung von Lärm zum Schutz der Gesundheit der Menschen sehr wichtig, deshalb werde er das Anliegen der Leiser-Initiative im Verkehrsministerium vortragen.
Landtagsabgeordneter Mettenleiter: Genehmigungsverfahren sollten sich ändern
Neue Windräder haben extrem lange Genehmigungsverfahren. Das soll sich nach Mettenleiters Standpunkt jetzt ändern. Denn die Landesregierung habe eine Task-Force zur Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien in die Wege geleitet, um die Verfahren deutlich zu verkürzen. „Da muss sich etwas ändern, es müssen mehr Windräder gebaut werden“, so Mettenleiter.
Der Staatssekretär verwies auf das kürzlich verabschiedete Eckpunktepapier der Regierung, nach dem ein naturverträglicher und beschleunigter Windkraftausbau das Ziel sei und in Deutschland einheitliche und verbindliche Regeln für den Artenschutz gelten. Nach dem Koalitionsvertrag sollen zwei Prozent der Fläche für Windenergie genutzt werden, um die Klimaziele zu erreichen und unabhängiger von Gas, Öl und Kohle aus anderen Ländern zu werden.
Der Besuch in Seebach endete mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde. Er begann im Nationalparkzentrum Ruhestein mit vielen Informationen durch den Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl und Ursula Pütz beim Gang durch die beeindruckende Ausstellung.